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Dienstag, 10. Oktober 2017
Das hungrig-humorlose Pummelchen am Einkaufsfließband und ihr trauriges sowie bildungsfernes Ausleben der "deutschen" Esskultur
victoria mcjustice, 09:53h
Jede menschliche Handlung hat ihren Hintergrund. Und zwar immer! Ob wir dies nun wollen oder nicht, meine geneigte Leserschaft... Diesen sehr wesentlichen Gedanken darf man bei der Betrachtung des Seins und Tuns eines Menschen bitte nie vergessen, Ihr Lieben! Und dabei spielen Alter, Gesundheitszustand, Herkunft, Kultur und Religion überhaupt keine Rolle - also bei der toleranten Herangehensweise an diese menschliche Aktivitäten. Bei der Klärung des Warum? also der Handlungsintention des Einzelnen fließen diese Dinge selbstverständlich mit ein... Wir alle sind die Summe dessen, was uns im Laufe unseres Lebens geprägt hat. Ich jedenfalls lebe nach diesem Prinzip. Manche Leute tun dies auch - allerdings manchmal auch nur unbewusst - aber egal wie, man sollte sich immer fragen: ""Warum macht er das?" bzw. "Warum macht sie das?"
Als übergeordnete und allgemein gültige Antwort auf oben erwähnte Fragen könnte man stets sagen: jeder Erdenbürger tut Dinge zur Befriedigung seiner Wünsche und Bedürfnisse - wobei die Wünsche individuell sehr verschieden sein können, in den Bedürfnissen ähneln wir uns aber alle irgendwie. Der Vollständigkeit halber seien hier solche Grundbedürfnisse wie Essen & Trinken, der Gang zur Toilette, genügend guter Schlaf sowie soziale Nähe angeführt. Und um einen Ausflug in die individuellen Wünsche zu machen, verweise ich hier nur kurz auf alle Produkte unserer fantastischen Industrie, die momentan mit Einhörnern versehen sind! Ja, Sie werden vielleicht schmunzeln! Aber falls Sie in der Familie oder im Bekanntenkreis einen Einhorn-Fan haben - dann brauchen Sie für die Befriedigung seiner Wünsche UND Bedürfnisse nicht nur das Einhorn-Kuscheltier, die Einhorn-Schulausstattung, das Einhorn-Zimmer mit aller nur erdenklicher Einhorn-Dekoration! Nee, nee! Ohne Einhorn-WC-Papier kann der Einhorn-Fan nicht auf die einhorn-bebrillte Kloschüssel gehen, um die Endprodukte loszuwerden, die er aus Einhorn-Mineralwasser, Einhorn-Torte und Einhorn-Fastfood-Produkten usw. zusammengebastelt hat - oh ja! Können Sie mir gedanklich noch folgen? Prima!
Nun denn... Es geht immer darum, WARUM jemand etwas tut und wie INDIVIDUELL sich dieses Ausleben von Wünschen und Bedürfnissen in dem Kapitalismus, in dem wir nun mal sehr erfolgreich leben, gestaltet. Und glauben Sie mir, wenn man solche "Ausflüge" in das Leben anderer Menschen macht, dann begegnet man den schrägsten Lebenskonzepten überhaupt und kommt wahrscheinlich aus dem Dauergrinsen sowie Bauklötzerstaunen nicht mehr heraus! Es gibt tatsächlich auch eine Wissenschaft, die sich damit beschäftigt - sie nennt sich Soziologie. Also warum menscheln Menschen wie sie nun mal gerade menscheln und welche menschlichen Ausmaße kann das nehmen - das ist doch ein spitzen Forschungsgegenstand - oder? Alle BigBrother-Fans werden hier auf einmal ganz wach - bitte jetzt extensiv Grinsen!
Also: warum macht sie das? Nicht ich, meine geneigte Leserschaft! Sondern die Frau, um die es in dieser kleinen Anekdote geht! Und mit völliger Absicht geht es mir nicht um einen "Einhorn-Fan" oder einen anderen "schrägen Vogel", dem in Internet, TV und Radio schon genug überflüssiger Aufmerksamkeit zuteil wird - mir geht es um die Frau, die hinter mir an der Supermarktkasse steht und folgende Produkte als ihr späteres Eigentum auserkoren hat: Zigaretten, Dosenbier, Tiefkühlpommes, Fertigbouletten, Joghurt. So! Und nun lassen Sie mal kurz ihren Gedanken freien Lauf....................................................
Und? Wie sieht die Frau aus, die hinter mir steht???
Ok, ok, ich habe gerade die gängigen Vorurteile und Klischees völlig bedient - aber Ihr Lieben, "Du bist, was Du isst!" - und es soll mir keiner sagen, dass in diesem Satz nicht wenigstens ein Fünkchen Wahrheit steckt - oder? Und da die Konsumenten meiner Worte bestimmt über ein gewisses Maß an Cleverness verfügen, wissen sie bereits seit dem Lesen der Überschrift dieser Anekdote, dass es sich um eine "starke" Frau mit entsprechenden adipösen Argumenten sowie deren üppigen Reminiszenzen an den entsprechenden Körperstellen handelt - kommt das so hin??? Gut.
Joah. Dicke Frau kauft Nikotin, Alkohol, Fastfood und Joghurt. Was sagt das über diese Frau aus? Ich frage Sie nochmal - was sagt das über diese Frau aus??? Und die richtige Antwort auf diese Frage ist: NICHTS. Verdammt nochmal - nichts! Wir wissen ungefähr wie die Frau aussieht und wir wissen, was sie kauft. Mehr nicht.
Wir wissen nicht, warum sie das tut. Wir wissen nicht, warum sie so lebt. Wir kennen keinen einzigen Charakterzug dieser weiblichen Person. Und deshalb sollten wir uns auch überhaupt kein Urteil erlauben! Stimmt`s? Aber: schaffen wir das? Schaffe ich das? Ich sehe das Pummelchen hinter mir in der Schlange und ihren Einkauf - und bleibe völlig urteilsfrei? Kriegen Sie das hin, meine geneigten Leser??
Nun ja. Und hier kommt die Wendung. Ich hatte lediglich zwei dieser (hygienisch immer fragwürdigenden) Trennstäbe auf dem Transportband zu liegen ohne irgendwelche Lebensmittelprodukte. Hintergrund dessen (und ja - auch meine Handlungen haben einen Hintergrund, denn ich bin ja auch nur ein Mensch) ist, dass ich lediglich Guthaben fürs Telefon bzw. für das Internet kaufen wollte und mich dennoch für alle Beteiligten als Kundin in der Kassenschlange bemerkbar machen wollte. Vielleicht kennen Sie das - wenn man nicht penetrant darauf achtet, dass die Person an der Kasse einen mit seinen Wünschen und Bedürfnissen (!!!) wahrnimmt - dann kassiert diese Person wie eine gut geölte Maschine einfach nur das ab, was auf dem Band liegt. Und wenn man sie dann anspricht, kommt es einem fast so vor, als hole man sie aus einem Tiefschlaf - stimmt`s?
Da das weibliche voluminöse Wesen (ja! das ist wertungsfrei!) immer weiter in der Schlange auf mich zu rückte, obwohl kein wirklicher Fortschritt zu erkennen war, trat ich seitlich aus der Warteschlange heraus. Jeder Mensch hat eine bestimmte Auffassung davon, wie groß sein "Tanzbereich" sein sollte - meiner ist etwas größer und fängt meistens da an, wo die Ausatmung meines "Tanzpartners" aufhört. Kurz nachdem ich etwas einen Meter seitlich aus den Wartenden herausgetreten bin, nahm die starke Dame hinter mir den einen Trennstab weg und schob ihre Zigaretten sowie sich selbst ein Stückchen vorwärts und ich war damit raus aus der Nummer.
So! Da hatte ich den Salat. Ich wurde ignoriert. Meine Wünsche und Bedürfnisse wurden nicht erkannt. Bierkäuferin war sowohl im Tiefschlaf als auch im Tiefflug...
Was macht man in einer solchen Situation? Was mache ich in einer solchen Situation? Gelassen bleiben, Ihr Lieben! Ich bleibe erst einmal völlig gelassen! Es ist ja kein Weltuntergang und kein Notfall! Warum also aufregen? Richtig?
Ich gucke die Kassiererin mit hochgezogenen Augenbrauen und schmunzelnden Mundwinkeln an - und durch unseren Augenkontakt hat sich ihr die schräge Situation natürlich sofort erschlossen. Ich muss dazusagen, dass es sich um meinen "Haus- und Hofsupermarkt" in meiner "Homebase" handelt und ich dort persönlich bekannt bin. Anders herum war mir aber auch die Kassiererin persönlich bekannt - eine junge, fleißige, alleinerziehende Mutter mit einem ca. 8-jährigen Sohn, die mir sehr sympathisch ist und an deren Haar- und Lidschattenfarbe man die gängigen, gut umgesetzten Modetrends erkennen kann...
"Wat lungern Sie denn wieda in der Warteschlange herum? Sie halten den ganzen Verkehr uff - merken Sie dat denn nich?", trällerte sie mir amüsiert entgegen als sie den Tiefflug des Pummelchens erfolgreich abgeschlossen, weil nicht unterbrochen, hatte. Die Fastfood-Joghurt-Frau guckte uns beide noch ziemlich abwesend an, hat aber die Gesamtsituation in keiner Weise auch nur annähernd registriert... "Och... Ich lege einfach gern Trennstäbe aufs Band und gucke zu wie die sich so fortbewegen... Ich hab`sonst nicht sonderlich viel zu tun...", meinte ich mit gekonnt ironischem Unterton, und anhand der Geldscheine in meinen Händen erkannte die humorvolle Kassiererin schon mein Begehr. Sie veranlasste die entsprechenden Dinge und meinte dann noch witzig-sarkastisch mit typischer Berliner Herzschnauze: "Sie können mir hier nich die schlafende Kundschaft verärgern - ok!?" "Ach, Mensch, immer muss ich stören...", witzelte ich noch dazu und verließ nach den gängigen entsprechenden Verabschiedungsformulierungen gut gelaunt den Markt...
Und nun zu uns, meine lieben Mitdenkenden! Was hätten Sie in dieser Situation gemacht? Wäre Ihnen vielleicht doch etwas Abwertendes über die Lippen gekommen? Hätten Sie sich Gedanken darüber gemacht, warum diese Frau diese Dinge einkauft und dabei die Welt um sich herum völlig vergisst? Hätte ich das Pummelchen zurück in die Realität holen sollen? Hätte ich darauf bestehen müssen, dass ich meine Wünsche und Bedürfnisse hier und jetzt mit aller Macht durchgesetzt bekomme? Ist es geistige Energieverschwendung, wenn ich mir Gedanken zur Handlungsintention der adipösen Zigarettenkäuferin mache? Mische ich mich dadurch vielleicht schon zu sehr in das traurige Leben meiner Mitfrau ein? Oder ist es gut, wenn man jeden in der Welt lässt, in der er gerade lebt?
Aber genau das ist auch die Welt, in der ich lebe - erklär`sie mir! Ich find`sie nämlich blöd!
Als übergeordnete und allgemein gültige Antwort auf oben erwähnte Fragen könnte man stets sagen: jeder Erdenbürger tut Dinge zur Befriedigung seiner Wünsche und Bedürfnisse - wobei die Wünsche individuell sehr verschieden sein können, in den Bedürfnissen ähneln wir uns aber alle irgendwie. Der Vollständigkeit halber seien hier solche Grundbedürfnisse wie Essen & Trinken, der Gang zur Toilette, genügend guter Schlaf sowie soziale Nähe angeführt. Und um einen Ausflug in die individuellen Wünsche zu machen, verweise ich hier nur kurz auf alle Produkte unserer fantastischen Industrie, die momentan mit Einhörnern versehen sind! Ja, Sie werden vielleicht schmunzeln! Aber falls Sie in der Familie oder im Bekanntenkreis einen Einhorn-Fan haben - dann brauchen Sie für die Befriedigung seiner Wünsche UND Bedürfnisse nicht nur das Einhorn-Kuscheltier, die Einhorn-Schulausstattung, das Einhorn-Zimmer mit aller nur erdenklicher Einhorn-Dekoration! Nee, nee! Ohne Einhorn-WC-Papier kann der Einhorn-Fan nicht auf die einhorn-bebrillte Kloschüssel gehen, um die Endprodukte loszuwerden, die er aus Einhorn-Mineralwasser, Einhorn-Torte und Einhorn-Fastfood-Produkten usw. zusammengebastelt hat - oh ja! Können Sie mir gedanklich noch folgen? Prima!
Nun denn... Es geht immer darum, WARUM jemand etwas tut und wie INDIVIDUELL sich dieses Ausleben von Wünschen und Bedürfnissen in dem Kapitalismus, in dem wir nun mal sehr erfolgreich leben, gestaltet. Und glauben Sie mir, wenn man solche "Ausflüge" in das Leben anderer Menschen macht, dann begegnet man den schrägsten Lebenskonzepten überhaupt und kommt wahrscheinlich aus dem Dauergrinsen sowie Bauklötzerstaunen nicht mehr heraus! Es gibt tatsächlich auch eine Wissenschaft, die sich damit beschäftigt - sie nennt sich Soziologie. Also warum menscheln Menschen wie sie nun mal gerade menscheln und welche menschlichen Ausmaße kann das nehmen - das ist doch ein spitzen Forschungsgegenstand - oder? Alle BigBrother-Fans werden hier auf einmal ganz wach - bitte jetzt extensiv Grinsen!
Also: warum macht sie das? Nicht ich, meine geneigte Leserschaft! Sondern die Frau, um die es in dieser kleinen Anekdote geht! Und mit völliger Absicht geht es mir nicht um einen "Einhorn-Fan" oder einen anderen "schrägen Vogel", dem in Internet, TV und Radio schon genug überflüssiger Aufmerksamkeit zuteil wird - mir geht es um die Frau, die hinter mir an der Supermarktkasse steht und folgende Produkte als ihr späteres Eigentum auserkoren hat: Zigaretten, Dosenbier, Tiefkühlpommes, Fertigbouletten, Joghurt. So! Und nun lassen Sie mal kurz ihren Gedanken freien Lauf....................................................
Und? Wie sieht die Frau aus, die hinter mir steht???
Ok, ok, ich habe gerade die gängigen Vorurteile und Klischees völlig bedient - aber Ihr Lieben, "Du bist, was Du isst!" - und es soll mir keiner sagen, dass in diesem Satz nicht wenigstens ein Fünkchen Wahrheit steckt - oder? Und da die Konsumenten meiner Worte bestimmt über ein gewisses Maß an Cleverness verfügen, wissen sie bereits seit dem Lesen der Überschrift dieser Anekdote, dass es sich um eine "starke" Frau mit entsprechenden adipösen Argumenten sowie deren üppigen Reminiszenzen an den entsprechenden Körperstellen handelt - kommt das so hin??? Gut.
Joah. Dicke Frau kauft Nikotin, Alkohol, Fastfood und Joghurt. Was sagt das über diese Frau aus? Ich frage Sie nochmal - was sagt das über diese Frau aus??? Und die richtige Antwort auf diese Frage ist: NICHTS. Verdammt nochmal - nichts! Wir wissen ungefähr wie die Frau aussieht und wir wissen, was sie kauft. Mehr nicht.
Wir wissen nicht, warum sie das tut. Wir wissen nicht, warum sie so lebt. Wir kennen keinen einzigen Charakterzug dieser weiblichen Person. Und deshalb sollten wir uns auch überhaupt kein Urteil erlauben! Stimmt`s? Aber: schaffen wir das? Schaffe ich das? Ich sehe das Pummelchen hinter mir in der Schlange und ihren Einkauf - und bleibe völlig urteilsfrei? Kriegen Sie das hin, meine geneigten Leser??
Nun ja. Und hier kommt die Wendung. Ich hatte lediglich zwei dieser (hygienisch immer fragwürdigenden) Trennstäbe auf dem Transportband zu liegen ohne irgendwelche Lebensmittelprodukte. Hintergrund dessen (und ja - auch meine Handlungen haben einen Hintergrund, denn ich bin ja auch nur ein Mensch) ist, dass ich lediglich Guthaben fürs Telefon bzw. für das Internet kaufen wollte und mich dennoch für alle Beteiligten als Kundin in der Kassenschlange bemerkbar machen wollte. Vielleicht kennen Sie das - wenn man nicht penetrant darauf achtet, dass die Person an der Kasse einen mit seinen Wünschen und Bedürfnissen (!!!) wahrnimmt - dann kassiert diese Person wie eine gut geölte Maschine einfach nur das ab, was auf dem Band liegt. Und wenn man sie dann anspricht, kommt es einem fast so vor, als hole man sie aus einem Tiefschlaf - stimmt`s?
Da das weibliche voluminöse Wesen (ja! das ist wertungsfrei!) immer weiter in der Schlange auf mich zu rückte, obwohl kein wirklicher Fortschritt zu erkennen war, trat ich seitlich aus der Warteschlange heraus. Jeder Mensch hat eine bestimmte Auffassung davon, wie groß sein "Tanzbereich" sein sollte - meiner ist etwas größer und fängt meistens da an, wo die Ausatmung meines "Tanzpartners" aufhört. Kurz nachdem ich etwas einen Meter seitlich aus den Wartenden herausgetreten bin, nahm die starke Dame hinter mir den einen Trennstab weg und schob ihre Zigaretten sowie sich selbst ein Stückchen vorwärts und ich war damit raus aus der Nummer.
So! Da hatte ich den Salat. Ich wurde ignoriert. Meine Wünsche und Bedürfnisse wurden nicht erkannt. Bierkäuferin war sowohl im Tiefschlaf als auch im Tiefflug...
Was macht man in einer solchen Situation? Was mache ich in einer solchen Situation? Gelassen bleiben, Ihr Lieben! Ich bleibe erst einmal völlig gelassen! Es ist ja kein Weltuntergang und kein Notfall! Warum also aufregen? Richtig?
Ich gucke die Kassiererin mit hochgezogenen Augenbrauen und schmunzelnden Mundwinkeln an - und durch unseren Augenkontakt hat sich ihr die schräge Situation natürlich sofort erschlossen. Ich muss dazusagen, dass es sich um meinen "Haus- und Hofsupermarkt" in meiner "Homebase" handelt und ich dort persönlich bekannt bin. Anders herum war mir aber auch die Kassiererin persönlich bekannt - eine junge, fleißige, alleinerziehende Mutter mit einem ca. 8-jährigen Sohn, die mir sehr sympathisch ist und an deren Haar- und Lidschattenfarbe man die gängigen, gut umgesetzten Modetrends erkennen kann...
"Wat lungern Sie denn wieda in der Warteschlange herum? Sie halten den ganzen Verkehr uff - merken Sie dat denn nich?", trällerte sie mir amüsiert entgegen als sie den Tiefflug des Pummelchens erfolgreich abgeschlossen, weil nicht unterbrochen, hatte. Die Fastfood-Joghurt-Frau guckte uns beide noch ziemlich abwesend an, hat aber die Gesamtsituation in keiner Weise auch nur annähernd registriert... "Och... Ich lege einfach gern Trennstäbe aufs Band und gucke zu wie die sich so fortbewegen... Ich hab`sonst nicht sonderlich viel zu tun...", meinte ich mit gekonnt ironischem Unterton, und anhand der Geldscheine in meinen Händen erkannte die humorvolle Kassiererin schon mein Begehr. Sie veranlasste die entsprechenden Dinge und meinte dann noch witzig-sarkastisch mit typischer Berliner Herzschnauze: "Sie können mir hier nich die schlafende Kundschaft verärgern - ok!?" "Ach, Mensch, immer muss ich stören...", witzelte ich noch dazu und verließ nach den gängigen entsprechenden Verabschiedungsformulierungen gut gelaunt den Markt...
Und nun zu uns, meine lieben Mitdenkenden! Was hätten Sie in dieser Situation gemacht? Wäre Ihnen vielleicht doch etwas Abwertendes über die Lippen gekommen? Hätten Sie sich Gedanken darüber gemacht, warum diese Frau diese Dinge einkauft und dabei die Welt um sich herum völlig vergisst? Hätte ich das Pummelchen zurück in die Realität holen sollen? Hätte ich darauf bestehen müssen, dass ich meine Wünsche und Bedürfnisse hier und jetzt mit aller Macht durchgesetzt bekomme? Ist es geistige Energieverschwendung, wenn ich mir Gedanken zur Handlungsintention der adipösen Zigarettenkäuferin mache? Mische ich mich dadurch vielleicht schon zu sehr in das traurige Leben meiner Mitfrau ein? Oder ist es gut, wenn man jeden in der Welt lässt, in der er gerade lebt?
Aber genau das ist auch die Welt, in der ich lebe - erklär`sie mir! Ich find`sie nämlich blöd!
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